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eMag Dr. Rohleder

Foto: Hoda Bogdan (Fotolia.com) Schonend behandeln ner aus, als er tatsächlich im Inneren ist. Um dort heranzukommen, musste früher der Zahn sehr weit geöffnet werden. Heute geschieht das zahnschonender mit der sogenannten Slot-Präparation – wie in der Schlüssellochchirurgie wird nur ein kleines Fenster als Zugang zum kariösen Prozess im Zahn gelegt. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Wahl der Behandlungsmethode. Wie eine minimalinvasive, zahnschonende Behandlung durchgeführt wird, hängt immer von vielerlei Faktoren ab. „Generell haben wir für jeden Eingriff verschiedene Wege. Welcher gegangen wird, muss individuell entschieden werden“, sagt Expertin Petra Hahn. Manchmal sei auch bei größeren Defekten durchaus eine minimalinvasive Behandlung machbar, während der Zahnarzt bei einem scheinbar nur kleinen Defekt bisweilen auch zu umfangreicheren Maßnahmen rate. „Hier müssen neben der Größe des Defektes auch andere Parameter Schonend und zahnerhaltend Minimalinvasive Behandlungen Der Begriff „minimalinvasiv“ stammt ursprünglich aus der Chirurgie und bezeichnet operative Eingriffe, bei denen Haut und Gewebe so wenig wie möglich verletzt werden. Der Patient profitiert von kleineren Schnitten und Verletzungen, die meist geringere Schmerzen und eine schnellere Erholung zur Folge haben. In den vergangenen Jahren haben sich minimalinvasive Techniken in ganz unterschiedlichen Bereichen der Medizin fest etabliert und ersetzen inzwischen viele offene Operationen. In der Zahnmedizin werden zum Beispiel Karies, entzündete Zahnnerven oder abgebrochene Zähne minimalinvasiv behandelt. bedacht werden: Funktion, Langlebigkeit, Ästhetik und die Wünsche des Patienten spielen bei den Überlegungen des Arztes ebenso eine Rolle. Auf dieser Basis wird er gemeinsam mit dem Patienten dann die Wahl für die in diesem Fall angebrachte Methode treffen.“ Ist ein Zahn so stark zerstört, dass eine Füllung nicht mehr in Frage kommt, aber noch nicht komplett verloren, wird heute auch oft versucht, ihn teilweise zusammenzufügen und fehlende Teile zu ersetzen. Hier kommen Restaurationen zum Einsatz, die vom Zahntechniker individuell hergestellt werden. Damit das Ensemble aus Kunststoff und echtem Zahn auch hält, wird Spezialkleber eingesetzt. Ein weiteres Beispiel für den Einsatz der minimalinvasiven Technik in der Zahnheilkunde ist die sogenannte Wurzelkanalbehandlung. Ein entzündeter Zahnnerv ließ dem Zahnarzt früher meist keine Wahl: Das Übel musste im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel gepackt und der Zahn gezogen werden. Bei einer Wurzelbehandlung wird der Zahn geöffnet, das entzündete Gewebe bis in die Wurzelkanälchen hinein entfernt und eine Füllung in die Wurzel eingebracht. „Natürlich wird der Zahn dadurch auch geschwächt, aber er kann im Grunde noch viele Jahre lang funktionieren“, sagt Petra Hahn. „In anderen Fällen kann es aber auch durchaus einmal sinnvoll sein, den Zahn zu ziehen. Das entscheiden Arzt und Patient je nach Situation und Problemlage.“ Sie verlangen Fingerspitzengefühl, fachliches Know-how und sind oftmals zeitintensiver als die herkömmlichen Techniken – deshalb wird es für den Patienten meist teurer, wenn er auf minimalinvasive Behandlungsmethoden setzt. Hier lohnt aber der Blick in die Zukunft: Die anfangs höheren Investitionen machen sich bezahlt, wenn Zahnersatz erst viel später oder bestenfalls gar nicht nötig wird. "Funktion, Langlebigkeit, Ästhetik und die Wünsche des Patienten spielen bei den Überlegungen des Arztes ebenso eine Rolle." 12   Ihr Patientenmagazin


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